Lebenszeichen aus meinem Elternalltag

 

Griss um Alexander, oder da Hofa wors

 

... nämlich schon ganz zeitig.

 

 

Dabei bin ich selbst gar nicht so politisch! Doch dass wir in einem demokratischen Land leben, in dem wir das Privileg haben, wählen zu dürfen, hat sich schon früh in meinem Gehirn abgespeichert. Mein Vater ist jahrelang in unserer Gemeinde in der Wahlkommission gesessen, mit Spannung hat er nach der Auszählung die Ergebnisse der einzelnen Wahlsprengel mit nach Hause genommen – heute ist das ja alles im Internet nachzulesen, aber vor mehr als 35 Jahren wurden Informationen noch mündlich weitergegeben und es war umso aufregender. Es wurde mir als Kind beigebracht, dass es nicht in allen Ländern der Erde selbstverständlich ist, zu wählen. Ich kann mich erinnern, wie wir an den Wahlsonntagen gemeinsam zur Stimmenabgabe gegangen sind und ich das Kuvert in die Urne werfen durfte, ich bin mir dabei unendlich wichtig vorgekommen.

 

Diese Erinnerungen haben mich geprägt, für mich ist Wählen eine Pflicht und das gebe ich auch so an meinen Sohn weiter. So wie ich, ist auch Christoph bei jeder Wahl dabei – hat sogar das eine oder andere Mal das Kreuz für mich gemacht. Ich weiß zwar nicht, ob das erlaubt ist – aber bitte verraten Sie mich nicht  wink und darf dann anschließend meine abgegebene Stimme auch in die Box werfen. Ich merke aber immer wieder, dass die Wahlhelfer manchmal nervös werden, wenn das nicht gleich gelingt, schade, denn meist ist der Andrang nicht besonders groß und man könnte Kindern ruhig mehr Zeit dafür geben.
Durch diese Vorbildwirkung pflanze ich jedenfalls einen Samen, der hoffentlich in ein paar Jahren zu einer kräftigen Pflanze herangewachsen ist, wenn mein Bub dann selbst wählen gehen darf. Auch versuche ich ihm kindgerecht zu erklären, wofür die einzelnen KandidatInnen oder Parteien stehen und warum ich mich so entschieden habe.

 

Sie sagen vielleicht, ja aber wen soll ich eigentlich noch wählen, die machen doch sowieso was sie wollen. Doch nur wer dabei ist, bestimmt mit. Ich stelle es mir schrecklich vor, wenn nur noch 30% der Bevölkerung wählen gehen und es eine Partei gibt, die all ihre WählerInnen mobilisieren kann und es keine Kontrolle gibt. Ich mag mir von meinem Kind auch nicht vorhalten lassen, nichts dagegen getan zu haben – ich habe es zumindest versucht!

 

Und Politikverdrossenheit beginnt nicht erst im Erwachsenenalter, sie beginnt, wenn das Interesse nie gesät wurde und das haben Sie in der Hand! Es gibt ja nochmal bald eine Gelegenheit dafür!

 

Wie haben Sie den Wahlsonntag verbracht, waren Sie gemeinsam mit Ihrem Kind wählen?

Schreiben Sie mir: office@lebenszeichen.biz

 

Akzeptieren

Diese Website verwendet Cookies. Durch die Nutzung dieser Webseite erklären Sie sich damit einverstanden, dass Cookies gesetzt werden. Mehr erfahren