Lebenszeichen aus meinem Elternalltag

 

Auszeit für mich

Wann hatten Sie das letzte Mal eine Auszeit, Zeit mit sich selbst, mit sich und dem Partner – ohne Kinder und haben sich nur mit „erwachsenen“ Dingen beschäftigt?

 

 

Ich hatte den Luxus eines ganzen verlängerten Wochenendes! Endlich mal wieder ausschlafen, ein Bett wirklich nur für zwei, nicht mit einem unruhig schlafenden Zappelphilipp, der sich kurz nach Mitternacht einschleicht. Bei einer Party nicht nachschauen müssen, ob sich das Kind noch am Festgelände befindet und auch unverletzt ist. Kochen, was mir schmeckt und erst dann, wann ich Hunger habe und vor allem mal Zeit für eine noch junge Beziehung, das sind die Vorzüge, die mir spontan einfallen, ja ich habe es wirklich genossen – ganz ohne schlechtes Gewissen, wohl wissend, dass mein Sohn gut aufgehoben ist, bei seinem Papa und in der Zeit ohne mich ebenfalls viel Spaß hat.

 

Ja, und ich verrate Ihnen noch etwas, ich schätze es auch sehr, dass mein Sohn immer selbstständiger wird, gerne mal Freunde besucht, sich zusammenpackt und alleine auf den Spielplatz geht und ich nicht mehr jeden seiner Schritte überwachen muss. Es ist natürlich nicht leicht und es kostet mich auch Überwindung, darauf zu vertrauen, dass er wieder unbeschadet nach Hause kommt. Auf der anderen Seite lernt Christoph dabei, selbstbestimmter zu sein und auch Lösungen ohne meine Hilfe zu finden.

Dazu fällt mir ein Beispiel von letzter Woche ein. Da ist auch der Sohn meiner Nachbarin mit uns in der Früh zum Bus gegangen, mit dem Christoph seit Schulbeginn fährt, ich hatte kurz darauf einen beruflichen Termin und wurde von einer Kollegin abgeholt und hatte dadurch nicht allzu viel Zeit. Ausgerechnet an diesem Tag kam kein Bus, alle anderen Kinder, die ebenfalls warteten, hatten sich schon auf den Weg gemacht und so blieb auch unseren Kids nichts anderes über, als alleine in die Schule zu gehen. Beide Kinder kennen den Weg bereits vom Nachhause-gehen, allerdings in unterschiedlicher Richtung und ich musste darauf vertrauen, dass sie miteinander eine Lösung fanden. Natürlich haben wir Mütter uns bei den Lehrerinnen rückversichert, dass sie uns Bescheid geben, wenn die Kinder gut in der Schule angekommen sind und ich war dann sehr erleichtert, als das erlösende SMS um 8.00 gekommen ist. Doch viel wichtiger als die eher sorgenvolle halbe Stunde, war das Erlebnis und der Lernerfolg, den die Kinder hatten. Am Abend erzählte mir Christoph voll Begeisterung, dass als sie am Weg in die Schule waren, der Bus vorbei fuhr und sie nochmal umgedrehten und zur Busstation zurückgeliefen. Sie erfuhren dann von anderen Kindern, dass der Bus auf Grund eines Unfalls hatte warten müssen. Ich war sehr stolz auf unsere Kids, dass sie selbst das Problem gelöst hatten und noch dazu rechtzeitig in der Schule waren.

 

 

Ich gebe natürlich recht, dass heute mehr Gefahren, als früher lauern, schon alleine der Straßenverkehr ist nicht zu unterschätzen und die Medien tragen auch dazu bei, dass wir uns nicht immer sicher fühlen. Doch aus meiner Erfahrung, sind bisher wesentlich mehr Unfälle passiert, wenn Christoph in unmittelbarer Umgebung seiner Familie war, als wenn er ganz alleine unterwegs ist. Kinder passen dadurch natürlich viel mehr auf, als wenn ihnen ständig jemand sagt, worauf sie achten müssen und manchmal passieren Dinge erst recht, wenn wir sagen: „Pass auf, dass Du nicht runter fällst!“.

 

Was lassen Sie Ihr Kind schon alleine tun, wo sind Sie noch vorsichtiger? Und wann nehmen Sie sich eine Auszeit? Schreiben Sie mir: office@lebenszeichen.biz

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