Mama, bin ich schuld? |
Veröffentlicht von Michaela Nikl am Nov 12 2016 |
beschäftigt sind und immer wieder glauben, dass sie daran schuld sind, dass ihre Eltern nicht mehr als Familie zusammen leben. Sie wünschen sich auch noch nach Jahren, dass Mama und Papa wieder zusammen kommen, sie wieder alle vereint sind.
Wenn Kinder Ängste zeigen, unsicher sind oder auch Verantwortung übernehmen wollen, die nicht ihre ist, ist es Zeit ihnen besonders zuzuhören, herauszufinden, was dahinter steckt und sie versuchen zu beruhigen. Aktives Zuhören baut Beziehung auf, gibt Vertrauen und stärkt die Bindung. In dem Fall ist es am besten, zuerst das Gehörte nochmal zu wiederholen: „Aha, Du glaubst, dass Papa und ich noch zusammen wären, wenn Du in Neunkirchen beim Papa auf die Welt gekommen wärst?“. Durch das Wiederholen, hören wir, ob wir das Kind richtig verstanden haben, anderenfalls wird es uns korrigieren. Wir erfahren dann die wahren Hintergründe, z.B. wie in meinem Fall, dass mein Sohn geglaubt hatte, dass wir auf Grund seiner Geburt nicht am 100 km entfernten Wohnort gewohnt und uns deshalb getrennt hatten.
Erst wenn wir als Eltern wissen, worum es wirklich geht, können wir noch besser darauf eingehen. Ich habe Christoph erklärt, dass andere Umstände zur Trennung geführt haben, dass unterschiedliche Interessen dafür verantwortlich waren und wir nun Partner hätten, die wesentlich besser zu uns passen, da wir nun mehr Gemeinsamkeiten hätten. Aber in keinster Weise wäre er dafür verantwortlich und mit einem Augenzwinkern sagte ich ihm: „Du hast Dir außerdem ausgesucht, dass Du in Tulln zur Welt kommen willst, weil 2 Tage vor Deiner Geburt waren wir noch in Neunkirchen und da wolltest Du noch nicht aus dem Bauch heraus!“
Was für uns Mamas und Papas aber eine noch größere Herausforderung ist, weiterhin eine wertschätzende Kommunikation mit und über den anderen Elternteil zu haben. Vor allem, wenn es in der Zeit der Trennung zu viel Streit und Auseinandersetzung gekommen ist, viele Verletzung auf beiden Seiten passiert sind und es nicht mehr möglich ist, dem anderen in die Augen zu schauen. Wir bleiben allerdings unser Leben lang die Eltern unseres Kindes, dadurch sind wir verbunden, ob wir wollen oder nicht. Mit jedem gemeinen Wort über den anderen, mit jedem Seitenhieb stellen wir unser Kind vor einen Loyalitätskonflikt, verunsichern es, auf wessen Seite es sich stellen soll. Kinder lieben beide Elternteile, haben eine enge Beziehung mit ihnen und wollen auch von beiden geliebt werden. Das muss uns immer bewusst sein, daher möglichst versuchen, zumindest neutral über den anderen zu reden, auch wenn es Überwindung kostet, den anderen vor dem Kind gelegentlich zu loben (mein Bub hört dann immer, dass er das sportliche Talent mit Sicherheit vom Papa hat).
Für Ihre Tochter oder Ihren Sohn sind beide Helden – Mama und Papa.
Im Video „Patchwork-Familie“ von Mutmacher-Impuls-TV erfahren Sie noch mehr darüber.
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Zuletzt geändert am: Jan 12 2017 um 10:33 PM
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