Warum sind Lehrlinge Morgenmuffel?

Veröffentlicht von Michaela Nikl am Jan 20 2015
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Zur Person
Göran Hajak ist Facharzt für Neurologie und Psychiatrie und leitet in Bamberg die Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik am Michelsberg mit den Schwerpunkten Psychotherapie und Schlafmedizin. Er ist Autor mehrerer Fachbücher zum Thema Schlafstörungen.
 

Es gibt zwei Schlaftypen: die Eulen – diejenigen, die gut bis in die Nacht hinein aufbleiben und Lerchen, der lieber früh schlafen gehen, dafür aber auch schon früh aus den Federn wollen.

Die meisten Menschen kennen ihren Schlaftyp und sollten auch hinsichtlich dessen ihren Beruf auswählen. Die meisten machen das, die die es nicht tun, schlafen schlecht, sind leicht gestresst, weil ihr Biorhythmus nicht stimmt.

Als Teenager werden die meisten Menschen Spätschläfer, bleiben also nach Mitternacht auf und kommen daher in der Früh nicht aus dem Bett. Daher ist es für einen 16-Jährigen unzumutbar um 8 Uhr in der Schule zu sitzen und aufzupassen. Zweidrittel der Schüler_innen passt mit offenen Augen nicht auf. Mit 30 Jahren ist diese Phasenverschiebung allerdings dann auch wieder verschwunden. Dieser veränderte Schlafrhythmus hat allerdings nichts mit den modernen Medien zu tun, sondern ist biologisch bedingt, auch auf einer einsamen Insel ohne Computer und Fernseher haben Jugendliche dieses Verhalten.

Lehrling schlafen im Durchschnitt 6,5 Stunden und sind daher auch tagsüber nur halb wach, daher sollten, laut Göran Hajak, die Betriebe auf die Lehrlinge Rücksicht nehmen. Zum Glück holen sie das Schlafdefizit, das sie unter der Woche aufbauen, auch ganz leicht wieder nach und schlafen 14 Stunden am Stück – eine Fähigkeit, die Erwachsene leider verlernt haben.

 
 
Quelle: Ein Interview von Frederik Jötten, Spiegel Online, 19.1.2015

Zuletzt geändert am: Feb 10 2015 um 2:09 PM

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